Fakten zum NNK

1. Seltene Krebsart:

Das Nebennierenkarzinom (NNK) ist extrem selten – nur etwa 1–2 Fälle pro 1 Million Menschen pro Jahr. Ca 100-200 Menschen pro Jahr in Deutschland.

2. Ursprung

Das Nebennnierenkarzinom ist eine bösartige Entartung der Nebennierenrinde. Da die Erkrankung äußerst selten ist, gibt es nur wenige Kliniken, die auf die Behandlung spezialisiert sind. Es entsteht in der Rinde der Nebennieren, zwei kleinen Hormondrüsen oberhalb der Nieren, die wichtige Hormone wie Cortisol, Aldosteron und Androgene produzieren.

3. Hormonelle Aktivität

Etwa 60 % der Tumoren sind hormonaktiv – sie produzieren zu viele Hormone und verursachen dadurch Symptome wie Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Hautveränderungen oder Haarwuchs.

4. Häufig späte Diagnose

Weil Symptome oft unspezifisch sind, wird NNK häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt, wenn er schon groß ist oder gestreut hat.

5. Behandlung

Die Haupttherapie ist eine Operation, bei der die betroffene Nebenniere vollständig entfernt wird. Häufig kommen zusätzlich das Medikament Mitotan oder Chemotherapie zum Einsatz. Leider gibt es Status Quo wenig vielversprechende Therapien.

6. Prognose

Die Heilungschancen hängen stark vom Stadium ab: • Stadium I–II (lokal begrenzt): 5-Jahres-Überlebensrate etwa 50–60 %. • Stadium III (lokal fortgeschritten): 5-Jahres-Überlebensrate etwa 35–40 %. • Stadium IV (Metastasen): 5-Jahres-Überlebensrate meist unter 15 %. Rückfälle sind häufig, oft innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Operation.

7. Forschung & Aufmerksamkeit

Da die Krankheit so selten ist, gibt es wenig große Studien – Bewusstseinsbildung ist wichtig, damit Betroffene schneller die richtige Diagnose und Behandlung bekommen. Die Endokrinologie des Universitätsklinikums Würzburg hat sich in Diagnostik, Therapie und Forschung zu einem der bedeutendsten Zentren Europas für diese Erkrankung entwickelt.